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Wir erklären

In unserer Serie "Wir erklären" stellen wir laufend Begriffe aus verschiedenen Bereichen der Vorsorge, des Nachlasses und der Welt des Rechnungswesens vor.

Ergänzungsleistungen
Die Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV und IV bieten Unterstützung, wenn die Renten und das Einkommen nicht ausreichen, um die minimalen Lebenskosten zu decken. Personen in dieser Situation haben einen gesetzlichen Anspruch auf EL, die zusammen mit der AHV und IV das soziale Fundament unseres Staates bilden.
Die EL werden von den Kantonen bereitgestellt und umfassen zwei Hauptkategorien:
1. Jährliche Leistungen, die monatlich ausgezahlt werden: Diese bieten eine regelmäßige finanzielle Unterstützung, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken.
2. Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten: Neben den regelmäßigen Zahlungen können EL auch dazu dienen, zusätzliche finanzielle Belastungen im Zusammenhang mit Krankheits- und Behinderungskosten auszugleichen.

Plafonierung
Duden: Nach oben begrenzen/beschränken
Die kombinierte Gesamtrente eines verheirateten Paares darf nicht mehr als 150 % der maximalen Rentenhöhe ausmachen.
Wenn dieser Grenzwert überschritten wird, müssen die individuellen Rentenzahlungen entsprechend reduziert werden.

Splitting
Das Splitting wird vorgenommen, sobald
beide Ehegatten das Rentenalter erreicht haben,
ihre Ehe geschieden wird oder
wenn eine verwitwete Person Anspruch auf eine Altersrente hat

Bei der Berechtigung der Rente werden die während der Ehejahre erzielten Einkommen beider Ehegatten zusammengezählt, hälftig aufgeteilt und schliesslich den individuellen Konten (IK) gutgeschrieben. Die Voraussetzungen zur Einkommenssteilung sind erfüllt, wenn die Ehegatten in der gleichen Kalenderjahren versichert waren.

Willensvollstrecker
Wer seinen Familienangehörigen Entlastung verschaffen möchte, erteilt in seinem Testament oder Erbvertrag den Auftrag an eine geeignete Person oder Institution, die Willensvollstreckung durchzuführen. Der Willensvollstrecker steht den Erben während der Trauerzeit zur Seite und übernimmt die Verantwortung für sämtliche finanzielle Belange bis zur Aufteilung des Erbes. Im Falle von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Erben erarbeitet er Kompromisslösungen.

Das 3-Säulen-System
In der Schweiz ist die soziale Sicherheit ein umfassendes und zuverlässiges System, das aus verschiedenen Komponenten besteht, um wirtschaftliche Not und Armut zu verhindern. Dazu gehören Sozialversicherungen, Ergänzungsleistungen und die Sozialhilfe. Diese Bestandteile sind so gestaltet, dass sie sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger einen umfassenden sozialen Schutz erhalten.

Die wichtigste Säule dieses sozialen Sicherheitssystems ist die Altersvorsorge, die dafür sorgt, dass ältere Menschen finanziell unabhängig sind, wenn sie pensioniert werden. Diese Altersvorsorge ist in drei Säulen unterteilt:

• I Säule: der staatlichen Alters- und Hinterlassenenversicherung
• II Säule: der obligatorischen beruflichen Vorsorge
• III Säule: der freiwilligen privaten Vorsorge.
Jede dieser Säulen hat unterschiedliche Aufgaben, ist unterschiedlich finanziert und wird von verschiedenen Institutionen verwaltet.

5. Besonders schützenswerte Daten:
«Besonders schützenswerte Daten» sind Arten von personenbezogenen Daten, die aufgrund ihrer Sensibilität einen besonderen Schutz erfordern. Gemäss Datenschutzgesetz Art. 3 Lit. C sind dies:
1. die religiösen, weltanschaulichen, politischen oder gewerkschaftlichen Ansichten oder Tätigkeiten,
2. die Gesundheit, die Intimsphäre oder die Rassenzugehörigkeit,
3. Massnahmen der sozialen Hilfe,
4. administrative oder strafrechtliche Verfolgungen und Sanktionen

In der Schweiz gibt es gesetzliche Regelungen, die die Erbfolge regeln und bestimmte Personen als gesetzliche Erben bestimmen, wenn jemand ohne Testament verstirbt. Die gesetzlichen Erben sind in der Schweiz in erster Linie in den Artikeln 457 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (ZGB) festgelegt. Die gesetzlichen Erben werden in verschiedene Ordnungen unterteilt, und die Erbfolge richtet sich nach diesen Ordnungen. Die wichtigsten gesetzlichen Erben in der ersten Ordnung sind:
1. Nachkommen (ZBG 457)
2. Elterlicher Stamm (ZGB 458)
3. Grosselterlicher Stamm (ZGB 459)

Überlebende Ehegatten und überlebende eingetragene Partnerinnen oder Partner erhalten:
1. wenn sie mit Nachkommen zu teilen haben, die Hälfte der Erbschaft;
2. wenn sie mit Erben des elterlichen Stammes zu teilen haben, drei Viertel der Erbschaft;
3. wenn auch keine Erben des elterlichen Stammes vorhanden sind, die ganze Erbschaft.

Einzelunternehmen
Bei dieser Rechtsform handelt es sich rechtlich gesehen nicht um eine eigenständige juristische Person. Stattdessen führt der Unternehmer das Geschäft persönlich und haftet somit auch persönlich für sämtliche Verbindlichkeiten und Schulden des Unternehmens. Die Gründung einer Einzelfirma gestaltet sich vergleichsweise unkompliziert. Die Einzelfirma ist ideal für kleine Unternehmen oder Freiberufler, die allein operieren und wenig Kapital benötigen.

Wichtige Fakten:
Handelsregistereintrag wenn Jahresumsatz CHF 100'000+
Kein fixes Grundkapital
Gesellschafter können Rollen der Organe selber übernehmen
Wirtschaftliche Doppelsteuer kann vermieden werden
Firmeninhaber alleinige Eigentümer
Familienname muss im Firmennamen stehen
Eigentümer haftet persönlich und unbeschränkt

Bilanz
Die Bilanz im Rechnungswesen ist eine Zusammenstellung aller Vermögenswerte, Schulden und Eigenkapitalpositionen eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie gibt einen Überblick über die finanzielle Lage eines Unternehmens und wird in der Regel am Ende eines Geschäftsjahres erstellt.

Aktive : Hier werden alle Dinge aufgelistet, die das Unternehmen hat, wie Bargeld, Gebäude, Maschinen, und offene Rechnungen von Kunden.

Passive : Hier wird gezeigt, wie diese Dinge finanziert sind. Das kann durch Schulden (z.B., Kredite, unbezahlte Rechnungen) oder durch Eigenkapital (das Geld der Eigentümers) geschehen.

Erfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung eines Unternehmens erfasst sämtliche Einnahmen und Ausgaben und orientiert sich in der Regel an einem festgelegten Zeitraum, beispielsweise einem Quartal oder einem Jahr. Kernpunkte der Erfolgsrechnung sind der Umsatz, die Kosten und der Gewinn.

Der Begriff "Ertrag" bezieht sich auf den Gesamtbetrag, den ein Unternehmen durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen generiert hat. Der "Aufwand” wiederum umfassen sämtliche Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Produktion, dem Einkauf von Waren oder erbringen von Dienstleistungen entstanden sind. Hierzu zählen beispielsweise Materialaufwände, Personalaufwände und übrige Aufwände.

Der Gewinn oder Verlust wird durch die Gegenüberstellung der Erträge und Aufwendungen ermittelt. Liegt der Umsatz über den Kosten, resultiert ein Gewinn für das Unternehmen. Im Falle, dass die Kosten höher sind als der Umsatz, verbucht das Unternehmen einen Verlust.

Die GmbH ist eine Handelsgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit und niedrigem Startkapital, die besonders für KMU und Familienunternehmen geeignet ist. Es handelt sich um eine Mischform aus Aktien- und Kollektivgesellschaft.

Wichtige Fakten:
• Grundkapital erforderlich (mind. CHF 20'000)
• Beschränkte Haftung auf das (voll einbezahlte) Stammkapital
• Freie Namenswahl, Zusatz "GmbH"
• Nur eine Gründungsperson notwendig
• Verkauf Stammeinlage: Der daraus entstehende Kapitalgewinn ist steuerfrei.
• Eine GmbH kann ohne Liquidation in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.
• Doppelbesteuerung auf Ertrag und Kapital der GmbH sowie Einkommen und Vermögen des Gesellschafters
• Organe, Kapital und Stammeinlagen sind im Handelsregister öffentlich

Miete: Zahlung für die Nutzung von Wohn- oder Geschäftsräumen, normalerweise auf unbestimmte Dauer.

Pacht: Vermietung von Land oder landwirtschaftlichen Flächen für längere Zeit, oft mit mehr Kontrolle für den Pächter.

Leasing: Langzeitmiete von Vermögenswerten wie Fahrzeugen oder Maschinen, mit Option zum Kauf am Vertragsende.

Unterschied Überstunden und Überzeit
Überstunden sind Arbeitsstunden, die über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinausgehen. Sie werden in der Regel durch einen schriftlichen Vertrag geregelt und können unter bestimmten Bedingungen kompensiert oder vergütet werden.

Überzeit hingegen bezieht sich auf Arbeitsstunden, die die gesetzlich festgelegte Höchstarbeitszeit überschreiten. Diese Höchstarbeitszeit variiert je nach Land und Branche. Überzeitarbeit kann nicht durch schriftlichen Vertrag wegbedungen werden und unterliegt bestimmten gesetzlichen Regelungen, insbesondere in Bezug auf Entschädigung und Ausgleich.

Arbeitszeugnis:
• Bewertung der Arbeitsleistung und des Verhaltens eines Mitarbeiters während seiner Beschäftigung
• detaillierte Beschreibung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die der Mitarbeiter während seiner Anstellung hatte
• Formellen Strukturen verfasst und enthalten spezifische Formulierungen, die die Leistung des Mitarbeiters bewerten.
• Können positiv oder neutral sein, aber sie sollten fair und wahrheitsgemäß sein

2. Arbeitsbestätigung:
• Einfache Bescheinigung, dass jemand für einen bestimmten Zeitraum bei einem Unternehmen gearbeitet hat
• Bestätigt nur die Dauer der Beschäftigung, die Position und eventuell die Art der Tätigkeiten
• Kürzer und weniger detailliert
• normalerweise keine Bewertung der Leistung oder des Verhaltens des Mitarbeiters

Die Finanzierung der AHV erfolgt durch das Umlageverfahren, bei dem die erwerbstätige Generation die Rentnerinnen und Rentner finanziert. Die eingezahlten Beiträge werden direkt zur Deckung der Leistungen verwendet, ohne dass Geld angespart wird. Das Geld ist immer im Umlauf Etwaige kurzfristige Schwankungen in den Einnahmen werden durch den Ausgleichsfonds der AHV ausgeglichen.

Ein Testament ist ein rechtliches Dokument, in dem eine Person ihren letzten Willen bezüglich der Verteilung ihres Vermögens nach ihrem Tod festlegt. Es ermöglicht, Erben zu benennen und Anweisungen für die Verteilung von Geld, Immobilien und anderen Vermögenswerten zu geben. Es gibt verschiedene Arten von Testamenten, wie das eigenhändige, notarielle und öffentliche Testament. Es ist wichtig, rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass das Testament gültig ist und den geltenden Gesetzen entspricht.

Erbvertrag
Ein Erbvertrag kann nur mit der einvernehmlichen Zustimmung aller Beteiligten abgeschlossen werden.
Er ermöglicht die Regelung des Nachlasses ausserhalb der gesetzlichen Pflichtteilsansprüche.
Die öffentliche Beurkundung erfordert Anwesenheit aller Parteien und zweier unabhängiger Zeugen.
Nur volljährige und urteilsfähige Personen können einen Erbvertrag abschliessen.
Ein Erbvertrag ist rechtlich bindend und erfordert Fachberatung.

Eine Erbgemeinschaft entsteht, wenn mehrere Personen gemeinsam erben. Jeder Erbe hat einen Anteil am Nachlass. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, was Vorteile bietet, aber auch Herausforderungen mit sich bringen kann. Methoden wie Teilungsversteigerungen können genutzt werden, um die Erbgemeinschaft aufzulösen. Beratung ist ratsam, um Streitigkeiten zu vermeiden.

Teuerung oder Inflation bedeuten, dass Ihr Geld weniger wert ist oder die Preise im Allgemeinen steigen. Obwohl es verschiedene Perspektiven gibt, bleibt der Effekt gleich: Sie bekommen im Vergleich zu früher weniger für Ihr Geld. Ein Beispiel: Wenn Sie heute Lebensmittel für Ihr Frühstück kaufen, zahlen Sie mehr für die Zutaten in Ihrem Einkaufswagen als vor einem Jahr.

Urteilsfähigkeit
Artikel 16 ZGB
Urteilsfähig im Sinne dieses Gesetzes ist jede Person, der nicht wegen ihres Kindesalters, infolge geistiger Behinderung, psychischer Störung, Rausch oder ähnlicher Zustände die Fähigkeit mangelt, vernunftgemäss zu handeln.

Der Pflichtteil ist ein gesetzlich garantierter Anspruch auf einen Teil des Nachlasses für bestimmte Personen, wie Kinder oder Ehepartner. Dieser Anspruch besteht unabhängig von der testamentarischen Bestimmung und soll sicherstellen, dass bestimmte Angehörige angemessen versorgt sind.
Artikel 471 ZGB:
Der Pflichtteil beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs.

Kündigungsfristen
Art. 335c OR
Das Gesetz sieht folgende Kündigungsfristen vor:
nach Ablauf der Probezeit im

1. Dienstjahr: ein Monat,
2. - 9. Dienstjahr: zwei Monate,
ab 10. Dienstjahr: drei Monate,

jeweils für das Ende des Monats.

Absichtliche Täuschung bezieht sich auf Handlungen, bei denen eine Person bewusst und absichtlich versucht, andere zu täuschen oder zu betrügen.

Die verschiedenen Arten: Lügen, Betrug, Manipulation, Fälschung, Verdeckte Operationen

Absichtliche Täuschung: Artikel 28 OR

Pfandbriefe sind mehrfach gesicherte Anleihen zur Finanzierung von hypothekarisch gedeckten Krediten. Sie gelten als äusserst sicher und werden durch das Pfandbriefgesetz reguliert. In der Schweiz können sie von zwei Instituten ausgegeben werden: der Pfandbriefzentrale der schweizerischen Kantonalbanken AG und der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute AG. Sie dienen der Hypothekenvergabe durch Mitgliedsbanken und bieten vierfache Sicherheit, was sie attraktiv für Pensionskassen und Versicherungen macht.

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